Werte und Regeln

Hinter dieser knappen Überschrift verbergen sich verschiedene Aspekte, die zur Entwicklung einer „kleinen“ Persönlichkeit beitragen, die soziale Entwicklung fördern, aber auch Werkerziehung und religiöse Bildung umfassen; kurz gesagt „Werte und Regeln“.

Regeln dienen dazu, das Zusammenleben vieler kleiner und großer Menschen in einer Kindertagesstätte zu ermöglichen; weiter unten dazu mehr. Zur Förderung der personalen Entwicklung des Kindes gehört die Stärkung seiner Persönlichkeit ebenso wie die Förderung seiner kognitiven Fähigkeiten und Motivation. Das Kind benötigt soziale Kompetenzen, um ein verantwortungsvolles Mitglied der Gesellschaft zu werden. Gutes, höfliches, respektvolles Benehmen ist unseres Erachtens Ausdruck sozialer Kompetenz.

Sich über ein Geschenk zu freuen, sich zu bedanken, höflich zu bitten, anderen Menschen Gefallen zu erweisen oder um Verzeihung nachzusuchen, zeugen davon, dass man den Mitmenschen als Person zur Kenntnis nimmt, seinen Wert als Individuum empfindet, dies auch offen zum Ausdruck bringt und gleichzeitig die eigene Person zurücknimmt. Diese kleinen Gesten fördern das Zusammenleben und sind Ausdruck von sozialer Intelligenz. Im folgenden sind einige Aspekte aufgeführt:

Verhalten

  • Wissen, dass man andere Menschen begrüßt und verabschiedet
  • andere Menschen ausreden lassen können
  • anderen Menschen Hilfe anbieten können
  • ahnen, dass Rücksicht mit Rücksicht vergolten wird
  • vermittelt bekommen, dass gute Tischsitten auch Ausdruck des Respekts für das Essen, die Tischgesellschaft und den Koch sind
  • den Akt des Schenkens, d.h. der bewussten Auswahl und Herrichtung von Geschenken, als etwas Wertvolles schätzen können

Toleranz

  • Unterstützung finden, in ihrer natürlichen Haltung niemanden zu diskriminieren
  • in ihrer Neugier und Aufgeschlossenheit möglichst wenig gehemmt werden
  • feste Regeln kennen, wie weit die Aufgeschlossenheit gegenüber Menschen gehen darf und wann Vorsicht geboten ist

Selbstwert

  • so oft wie möglich ermuntert und bestätigt werden
  • viel Geduld erfahren
  • sehr viel selber machen dürfen
  • ermuntert werden, sich selbst zu überprüfen
  • Beharrlichkeit und Befriedigung als Aspekte des Tuns vorgelebt bekommen und dem nacheifern
  • andere Menschen um Unterstützung bitten können
  • Niederlagen einstecken können
  • in ihrer Angst nicht allein gelassen werden
  • das Gefühl entwickeln können, spürbare Beiträge geleistet, etwas bewirkt zu haben

Ordnung

  • sich an Vereinbarungen, wo Chaos herrschen darf und wo nicht beteiligen und solche Vereinbarungen einhalten können
  • benutztes Spielzeug immer wieder an seinen Platz zurück räumen
  • kleinere Aufgaben zur Raumpflege übernehmen
  • sich ordnungsgemäß an- und umziehen und ihre Kleidungsstücke an die vorgesehene Stelle räumen können

Religiöse Erziehung

Der Verein Kindergarten Wibbelstätz e.V. ist ein überkonfessioneller Träger; deshalb ist die Einstellung zur religiösen Erziehung neutral. Das bedeutet, die jahreszeitlichen, christlichen Feste werden gefeiert. Dabei ist die Intensität abhängig vom Interesse der Kinder. Wir halten es für angemessen, Kindern zu verstehen zu geben, dass es zwischen den Konfessionen und auch Religionen weit mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede gibt.

Regeln

Für Kinder sind klare Regeln und Grenzen sehr wichtig. Sie bieten Orientierung, geben ein Gefühl von Sicherheit und Ordnung, machen den Tagesablauf überschaubarer und sichern jedem Kind seinen eigenen Platz in der Kindergruppe. Nicht immer stimmen Regeln mit dem Willen des einzelnen Kindes überein und müssen dennoch eingehalten werden. Dies zu lernen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Kinder zur Selbständigkeit.
Es gibt gruppeninterne aber auch gruppenübergreifende Regeln.

Gruppeninterne Regeln…

ergeben sich aus dem Zusammenleben der Kinder und Erzieherinnen in den einzelnen Gruppen. Sie werden mit den Kindern besprochen oder erarbeitet.

Gruppenübergreifende Regeln…

werden von den Erzieherinnen festgelegt. Sie dienen in erster Linie der Sicherheit der Kinder beim gruppenübergreifenden Arbeiten oder beim selbständigen Erschließen anderer Spielorte (Tenne, Innenhof oder Werkraum) während der Binnenöffnungszeiten.

Im Hortbereich lernen die Kinder, für sich Regeln zu entwickeln, um beim Spielen oder bei gemeinsamen Unternehmungen kameradschaftlicher und mit weniger Streit miteinander umzugehen (Kinderkonferenz, Abstimmungen). Diese werden im Protokoll festgehalten.

Beispiele sind:

die Kinder betreffend:

  • Abmelden beim Verlassen der Gruppe
  • Aufräumregeln
  • Werkraumregeln zur eigenen Sicherheit und zum Erhalt der Werkzeuge

die Eltern betreffend:

  • Einhalten der Bring- und Abholzeiten
  • gesundes Frühstück mitgeben
  • telefonisches Abmelden des Kindes bei Nichtkommen

das Personal betreffend:

  • ergeben sie sich aus dem Gesetz oder sind in der Dienstanweisung für die Mitarbeiter des Hauses niedergeschrieben
  • wissen die Erzieherinnen um ihre Vorbildwirkung und sind bereit, das Einhalten von Regeln vorzuleben