Alltag im Kindergarten

Eingewöhnung der neuen Kinder

Im ersten Kindergartenjahr kommt es uns vor allem darauf an, dass eine Atmosphäre geschaffen wird, in der sich sowohl die neuen Kinder als auch die Eltern angenommen, gut aufgehoben und sicher fühlen. Uns ist es wichtig, gerade in dieser Phase eine vertrauensvolle Basis zu schaffen.

Kennenlerngespräch und Schnuppertag
In einem ersten Gespräch werden die Eltern von einer pädagogischen Fachkraft aus der zukünftigen Gruppe ihres Kindes umfassend über alles informiert, was für den Kindergartenbesuch wichtig ist. Sie erhalten Einblicke in unseren Alltag und können uns gerne über Vorlieben und Eigenschaften ihres Kindes informieren. Hier gibt es auch Zeit für alle offenen Fragen.

Noch vor den Sommerferien findet dann ein erster „Schnuppernachmittag“ statt.
Hier können sich die neuen Kinder mit einem Elternteil ein wenig in den Kindergartenalltag einfühlen. Sie lernen ihren Gruppenraum kennen und knüpfen erste Kontakte zu den päd. Fachkräften. Die Termine für das Kennenlerngespräch und den Schnuppertag werden am ersten Elternabend, meistens Ende Mai, vereinbart.

Eingewöhnungszeit
Während der Eingewöhnungszeit der neuen Kinder – in der Regel vom Beginn des Kindergartenjahres bis zu den Herbstferien – legen wir Wert auf einen ruhigen Tagesablauf. Damit die Erzieher dem einzelnen Kind mehr Aufmerksamkeit schenken können, nehmen wir nicht alle neuen Kinder gleichzeitig auf, sondern staffeln die Aufnahmen. Es soll Raum und Zeit gegeben sein für das Ankommen, das Kennenlernen und Herausbilden eines Gruppengefüges.  Darüber hinaus gewöhnen sich die Kinder langsam an Gruppenregeln und unseren Tagesablauf. Besonders zu beachten und für die Eltern zu organisieren ist, dass anfangs die Betreuungsdauer von Tageskindern individuell angepasst und somit eine Überforderung des Kindes vermieden wird.

Freispiel

Das freie Spiel ist für die Kinder sehr wichtig und ein fester Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Die Kinder entscheiden dabei selbst, womit, wo und mit wem sie sich beschäftigen möchten.  Das freie Spiel ist ein ganzheitlicher Prozess, der alle Bildungsbereiche vereint. Die Kinder erwerben Fähigkeiten, welche als Grundlage für spätere schulische Anforderungen unverzichtbar sind. Sie knüpfen Kontakte, entwickeln Interessen und Strategien, finden eigene Standpunkte, schließen Kompromisse und lösen zunehmend verbal gemeinsame Konflikte.

Gezielte Angebote und Projekte

Im Gegensatz zum freien Spiel bieten wir mit gezielten Angeboten vielfältige Aktionen in allen Bildungsbereichen an. Die Inhalte der Angebote legen je nach Entwicklungsstand die Kinder selbst fest oder sie werden von den päd. Fachkräften anhand der Bedürfnisse, Fähigkeiten und Interesse der Kinder ausgewählt. Sie können sowohl mit der ganzen Gruppe oder nur mit einer Kleingruppe stattfinden und werden von den päd. Fachkräften begleitet, unterstützt und motiviert. Über die Angebote können die Kinder die Erfahrung sammeln, dass sie etwas verändern und erschaffen können.

Teiloffenes Konzept

Wenn die Bringzeit beendet ist und die Eingangstür abgeschlossen ist, haben die Kinder die Möglichkeit ihren Aktionsradius auch außerhalb ihrer Stammgruppe zu wählen. Je nach persönlichen Interessen und momentanem Befinden können sie andere Gruppen besuchen, Turnhalle, Tenne, Flur oder den Innenhof als Spielort entdecken. Dies geschieht in Absprache mit den päd. Fachkräften und setzt das Kennen und Anerkennen der jeweiligen Regeln voraus. Kinder unter drei dürfen am teiloffenen Konzept teilnehmen, werden aber immer von einer päd. Fachkraft begleitet.

Morgenkreis

Der Morgenkreis findet täglich um 9:00 Uhr statt. Alle Kinder einer Gruppe setzen sich zusammen, schauen wer da ist, bestimmen Wochentag, Jahreszeit, das Wetter und besprechen gemeinsam den Tag. Desweitern darf sich jeder Einzelne zu Ärgernissen in der Gruppe, Problemen oder neuen Ideen äußern.  Der Morgenkreis ist ein wichtiges Instrument für das Miteinander, die Akzeptanz und die Fähigkeit, sich in die Lage eines anderen Menschen zu versetzen.  Dabei wird geübt, miteinander zu kommunizieren, Gesprächsregeln einzuhalten und Kompromisse einzugehen (z.B. beim Finden und Abstimmen von Regeln).

U3 Kinder

Für unsere jüngsten Kinder stellen wir eine kindgerechte Umgebung bereit. Das Mobiliar im Gruppenraum hat eine dem Alter entsprechende Größe. Die Gestaltung der einzelnen Spielbereiche und die Auswahl der Materialien entsprechen den Bedürfnissen, der Neugierde und dem Geborgenheitsgefühl der Kinder.

Bildungs- und Entwicklungsdokumentation

Im Laufe der Kindergartenzeit beobachten und dokumentieren wir den Entwicklungsstand jedes einzelnen Kindes. Die Bildungsdokumentation ist Bestandteil der Bildungsvereinbarung von NRW. Die Beobachtung dient dazu, schnell und unkompliziert zu erkennen, wie weit ein Kind in verschiedenen Entwicklungsbereichen (Sprache, kognitive Entwicklung, soziale Kompetenz, Grob- u. Feinmotorik) entwickelt ist, wo seine Ressourcen liegen und wo es verstärkt Unterstützung benötigt.

Diese Dokumentationen sind die Basis für unsere Entwicklungsgespräche mit den Eltern. Einmal im Jahr, meist um den Geburtstag des Kindes herum, findet ein gemeinsamer Austausch statt. Für die neu aufgenommenen Kinder bieten wir bereits im Herbst ein erstes Feedbackgespräch über die Eingewöhnung an.

Vorschule

„Endlich sind wir die Großen“ – Im letzten Jahr vor der Schule werden die Kinder zu Vorschulkindern und es beginnt wieder eine spannende Zeit. Alle kennen sich gut aus und haben bisher viel Erfahrungen gesammelt. In der Vorschule bekommt jedes Kind verstärkt die Möglichkeit, erworbene Kenntnisse und Fertigkeiten anzuwenden und zu vertiefen. Hierfür gehen alle Vorschulkinder gemeinsam einmal in der Woche auf eine abenteuerliche Piratenreise. Sie besuchen unterschiedliche Inseln, deren  Förderinhalte sich an den Entwicklungsbausteinen des „Hauses der Schulfähigkeit“ orientieren und die Kinder so auf spielerische Weise auf den Schulalltag vorbereiten.

Zum Ende der Piratenreise planen die Kinder selbstständig ein Abschlussfest, bei dem gemeinsam mit den Eltern das Ende der Kindergartenzeit gefeiert wird. Hierfür basteln sie im Vorhinein ihre eigenen Schultüten, die dann feierlich überreicht werden.